Aus der Chronik

Im Jänner 1905, nach einem gemütlichen Eisstockschießen im Gasthof „Zum grünen Baum“, beschlossen ein paar sangesfreudige Männer, einen Gesangsverein zu gründen. Am 29. März 1905 war es dann soweit: der Verein „Liedertafel St. Georgen i.A.“ erhielt durch die Statthalterei Linz seine Genehmigung. Beim Gründungskonzert am 12. Juni 1905 erklang das vom ersten „Chormeister“ Ferdinand Drahtlehner komponierte Lied „Ein Hoch dem Lied, das uns verband im schonen Attergauland“. Es ist bis heute unser Motto geblieben.

Ein besonders wertvoller und ungewöhnlicher „Schatz“ ziert noch heute das Probenlokal: Im Jahr 1906 fertigte der akademische Maler August Stephan aus Wien Portraits der Gründungsmitglieder an. Die Konzertprogramme zeigen die vielfältigen Aktivitäten des jungen Chores: neben Instrumental- und Chormusik wird auch sehr intensiv das Theaterspiel gepflegt.

1913: übergab Drahtlehner die Chormeisterfunktion an Oberlehrer Hans Sompek, der leider im Ersten Weltkrieg in Südtirol fiel. 1918 wurde der Lehrer Adolf Bocksleitner zum Chormeister gewählt.

1922: veranstaltete die Liedertafel das erste „Kostümfest“. Dies könnte man als Start des bis heute erfolgreichen „Maskenballes der Attergauer Liedertafel“ bezeichen.

1924: trat die Liedertafel dem „Oberösterreichisch-Salzburgischen Sänderbund“ bei, der im Jahr 2000 zum „Chorverband OÖ“ wird.

1928: wurde Franz Xaver Blasl, der Komponist der Attergauhymne „Is woaß a Platzerl, wunderschön …“ zum Chormeister bestellt.

Vor 1945 waren namhafte Chorleiter, wie der Lehrer Ferdinand Drahtlehner, der Komponist und Dichter Pfarrer Franz Blasl, Hans Sompek, Xaver Bocksleitner, Karl Schausberger, Josef Aigmüller und Ernst Sompek am Werk.

Während der beiden Weltkriege kam die Vereinsarbeit teilweise völlig zum Erliegen und konnte erst 1949 wieder aufgenommen werden.

1949 wurde die Vereinsarbeit wieder aufgenommen. Bis 1971 waren Personen wie Ernst Sompek, Franz Nagl, Baumeister Ing. Manfred Schönleitner, Direktor Alexander Eggerth (aus Anthering) für die musikalische Leitung verantwortlich.

1971 konnte die Liedertafel endlich einen jungen Mann als Chorleiter gewinnen. Der Lehrer Ludwig Feitzinger übernahm die Chormeisterstelle. Neues Liedgut und stimmbildnerische Arbeit zeigten Früchte. Junge Sänger schlossen sich dem Chor an. Die Zusammenarbeit mit dem Kirchenchor wurden intensiviert.

1977: wurde die 1. Attergauer Kulturwoche veranstaltet, Vorläuferin des Attergauer Kultursommes.

1982: folgte ein Chorleitertausch mit dem Kirchenchor: Ludwig Feitzinger legte die Chormeisterstelle der Liedertafel zurück und übernahm den Kirchenchor. Rudolf Bugner, der vormalige Leiter des Kirchenchores, übernahm die Chorleitung der Liedertafel.

Der neue Chorleiter versuchte, den Männerchor, der nun Mitglieder aus dem ganzen Attergau umfasste, zu einem Volksliedchor zu machen. Das echte Volkslied sollte das künstlerische Anliegen des Chores werden. Dementsprechend musste auch die Kleidung angepasst werden. Die Attergauer Liedertafel kleidete sich unter Mitwirkung des Oö. Heimatwerkes in eine Abwandlung der Innviertler Hochzeitstracht. Bald stellten sich auch musikalische Erfolge ein. Das deutsche Fernsehen „entdeckte“ die Attergauer Liedertafel. Ein Quartett aus dem Chor fand auch außerhalb unseres Bundeslandes großen Anklang.

1983: Die „Liedertafel St. Georgen i.A.“ wurde dem Einzugsgebiet besser entsprechend  in „Attergauer Liedertafel“ umbenannt.

1984: Adventsingen in Wien über Einladung des „Vereines der Oberösterreicher in Wien“.
1. Attergauer Advent im Turnsaal der Hauptschule
1. Weihnachtssingen mit englischen Gästen in der Pfarrkirche St. Georgen i.A.

1986: Mitwirkung beim Ball der Oberösterreicher in Wien. ZDF-Fernsehaufnahmen zu „Grüß Gott du schöner Maien“

1987: Produktion der Schallplatte „A klingat’s Jahr“.

1988: Aufführung des „Attergauer Advents“ in Hannover.

1993: Die Attergauer Liedertafel war zu einem wichtigen Bestandteil im kulturellen Leben der Attergauer Gemeinden geworden. Man widmete sich der Aufgabe, die Menschen wieder für den Gesang zu begeistern und ihren Zuhörern und sich selbst Freude zu bereiten.

1999: Nach mehrmaligen Rücktrittsversuchen des fast 80-jährigen Chorleiters Rudolf Bugner wurde Obmann Sepp Eder endlich fündig: Karl-Heinz Freinberger, ein junger Hauptschullehrer aus Nussdorf übernahm im Milleniumjahr 2000 die Chorleiterstelle mit viel Engagement, Sachkenntnis und jugendlichem Schwung. Der überaus verdiente Chorleiter Rudolf Bugner konnte endlich den musikalischen Ruhestand antreten, halb aber noch einige Male aus, wenn Not am Dirigenten war.

2007 Eva Wöllinger aus Vöcklamarkt, eine junge Musiklehrerin vertrat „Charly“ Freinberger während seiner einjährigen Auszeit bestens. Sie war damit die erste weibliche Note in unserem Männerchor und fand sofort hohe Akzeptanz bei den Sängern. Bedauerlicherweise verließ sie uns viel zu früh Richtung Schweder, wo sie heute lebt.

2010 übernahm Mag. Josef Maul aus Attersee die Chorleiterstelle, brachte viel frischen Wind und führte den Chor drei Jahre lang sehr erfolgreich. Unter seiner Führung nahmen wir sogar an einem Chorwettbewerb in Ried i.I. teil und absolvierten viele gelungene Auftritte, u.a. zweimal bei der Vöcklabrucker Chorweihnacht mit dem Michlbauern-Chor.

Nach Ablauf der vereinbarten Zeit mit Josef Maul ging die Suche nach einer neuen musikalischen Leitung wieder von vorne los und war rasch erfolgreich: auf Grund der sehr guten Kontakte aus gemeinsamen Veranstaltungen fanden wir mit Florian Danter aus Weyregg einen idealen Chorleiter. Er führte den Verein von 2013 bis Ende 2015.

2016 Mit unserer neue Chorleiterin Diana Püringer aus Gampern kommt wieder neuer Schwung in unseren Chor. Diana Püringer hatte kurz zuvor ihre Chorleiterinnenausbildung abgeschlossen und ist selbst aktives Mitglied im Stöttenchor.

2017 Nach 17-jähriger Obmannschaft von Ernst Meergraf hat die Attergauer Liedertafel nun eine neue Vereinsführung. Sepp Böckl übernahm bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung die Führung der Attergauer Liedertafel. Als Stellvertreter rückte Michael Holzapfel in den Vorstand auf. Wir danken Ernst Meergraf für seine langjährige Tätigkeit.

Sepp Böckl folgt Ernst Meergraf als Obmann der Attergauer Liefertafel nach.

Sepp Böckl folgt Ernst Meergraf als Obmann der Attergauer Liefertafel nach.

2020 Der bis dahin letzte Maskenball der Attergauer Liedertafel findet statt.
Sinkende Besucherzahlen machen eine weitere Veranstaltung wirtschaftlich unmöglich.

2025
Das 120-jähriges Bestandsjubiläum wird mit einem Festkonzert am 17.05. und einem Chorfrühschoppen am 18.05.2025 gefeiert.

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